Waldpassprofis

Bei goldener Herbstsonne fand der Auftakt des kreisweiten Waldprofipasses statt. Waldprofi kann jedes Kind werden. Jule Martin und Nora Parschau haben dafür die Anforderungen erfüllt. Es braucht dafür nur einen Pass und Lust mit Förstern mehrmals in den Wald zu gehen. Kommt ein Kind drei Mal in den Wald, wird es Waldexperte. Als Ansporn weiterhin zu kommen, gibt es dafür ein kleines Geschenk. Wurde insgesamt sechs Mal bei einer Veranstaltung mit den Förstern des Schwarzwald-Baar-Kreises der Wald erforscht, ist man Waldprofi.

Doch wozu das Ganze? Je öfter die Kinder mit dem Forstamt entdeckend und forschend im Wald unterwegs sind, desto bewusster nehmen sie diesen wertvollen Lebensraum wahr. ,,Unser Anliegen ist es, spielerisch miteinander den Wald hautnah zu erleben. Diese persönlichen Erlebnisse dürfen dazu führen, dass wir uns in unserem alltäglichen Handeln für den Wald entscheiden. Wenn wir das mit unseren Waldprofis erreichen, sind wir mehr als zufrieden“, so Tom Ekert, Waldpädagoge und Förster. Die Idee des Waldprofipasses lag ursprünglich bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Als diese die Aktion einstellte, waren sich die Mitarbeitenden des Forstamtes schnell einig, dass man die Kinder mit vollen Waldprofipässen nicht hängen lassen will. Kurzerhand wurde ein eigenes regionales System aufgestellt.
Damit das funktioniert, braucht es Unterstützer. Finanziert wird der Wald-profipass über Spendengelder. Mit der Emil-Frei-Stiftung, der Umwelt und Bildung am Herzen liegt, fand sich schnell ein Mitstreiter. Und auch Bromberger Packungen war gleich mit dabei. Der Ursprung ihrer Produkte ist der Wald. Die Nachhaltigkeit ist somit automatisch ein Thema für das Unternehmen. Die Spendenverwaltung übernimmt der Kreisverband Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Ihm obliegt die Abwicklung der Finanzierung: zum Beispiel die Verwaltung der Spendengelder oder die Finanzierung der Preise an die Beteiligten. Auf jeden Waldprofi wartet am Ende ein Preis. Es kann aktuell ausgewählt werden zwischen Lamatrekking mit den Geländespielern in Bräunlingen oder einer Fahrt mit der Sauschwänzlebahn in Blumberg. Wer lieber Ponys reiten möchte, kann in Schönwald auf dem Reinertonishof auf seine Kosten kommen. Tolle Workshops bietet außerdem der Verein Ago in Huberts-hofen an: Ob Baumentdecker, Gartendetektiv oder wilde Mädchen – es sollte für jeden etwas dabei sein. Das Forstamt ist dabei, weitere regionale Aktionen zu engagieren.
Der Start des regionalen Waldprofipass-Konzeptes wurde gefeiert. Alle Beteiligten gestalteten ihren Wunsch-Wald in Kleinformat. Selbstverständlich war bei den Kindern Jule und Nora auch ein Spielplatz im Wald mit dabei. Sie bekamen außerdem im Rahmen der Veranstaltung ihre Urkunde als Waldprofi verliehen. ,,Wir hoffen auf viele weitere Kinder, die ihre Chance ergreifen und mit unseren Försterinnen und Förster in den Wald kommen. Ob mit dem Kinderferienpro-gramm oder mit der Schulklasse – es gibt viele Möglichkeiten mit uns den Wald zu erleben“, so Frieder Dinkelaker, Kreisforstamtsleiter. Munter ging es beim Wasserkochen über dem eigenen Feuer zu, bevor man bei selbstgemachtem Apfelpunsch und Tee, den Wald und gemeinsame Gespräche genoss.

 

(v. 1.) Tom Ekert, Förster und Waldpädagoge, Stefanie Martin, Mutter, Frieder Dinkelaker, Kreisforstamtsleiter, Nora Parschau, Waldprofi, Jule Martin, Waldprofi, Rainer Frei, Emil­Frei Stiftung, Marisa Schwenninger, Försterin und Waldpädagogin, Johannes von Stemm, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Stefanie Kramer, Kommunikationsdesignerin des Landratsamtes Schwarzwald-Saar-Kreis.